Friday, July 8, 2011

Der Blog lebt wieder!

Ich habe ja lange nichts mehr hier geschrieben, das hatte verschiedene Gründe. Die wichtigsten sind wohl mein neuer Job und der damit verbundene Umzug. Wir wohnen jetzt in Kölle :-)
Das Womo ist natürlich immer noch nicht 100%ig fertig, aber im Prinzip funktioniert alles Wichtige - der letzte Meilenstein war der Motorradträger, der sich bereits im März auf einer Tour bis Österreich prima bewährt hat.
Damit der Blog chronologisch nachvollziehbar ist, datiere ich die Nachträge so wie ich sie eigentlich veröffentlicht haben wollte.

Friday, April 1, 2011

Kurzreise Bayern - Tirol - Bodensee

Bevor ich am 1.4. meine neue Arbeitsstelle antrat, wollten wir unbedingt noch einen Kurzurlaub machen, die erste längere Tour mit dem Womo, das Motorrad "huckepack" dabei. Wir entschieden uns für Österreich. Geplant war, nach Salzburg, Innsbruck und durch Tirol zu fahren, aber unterwegs änderten wir -spontan wie wir sind- unsere Pläne, so dass wir Österreich nur "streiften".

Die erste Station war Nürnberg, danach kam München. In München stellten wir das Auto am Bahnhof ab (1 EUR Parkgebühr für 24 Stunden!) und fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt, sehr entspannt. Leider hatten wir zu wenig Zeit eingeplant, aber wenigstens waren wir überhaupt in München. Ein paar Impressionen vom Olympiaturm und aus der BMW Welt.



Weiter ging es zum Starnberger See, wo wir eine riesige Bärlauchwiese im Park entdeckten und gleich anfingen zu sammeln. Jane "verarbeitete" den Bärlauch dann gleich in einer leckeren Suppe.


 Am nächsten Tag fuhren wir zum Walchensee am Fuße der Alpen. Das schwer beladene Womo schlug sich tapfer in den steilen Serpentinen von Kochel nach Einsiedl - diese mussten wir unbedingt mit dem Motorrad nachfahren! Wir parkten das Womo auf einem Stellplatz, da die umliegenden Campingplätze um diese Jahreszeit leider noch geschlossen waren. Die KTM war im Nu abgeladen, und das Abenteuer begann (das wussten wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht).
Die Bergstraßen machen wirklich Spaß, aber die wunderschöne Landschaft macht es einem nicht leicht, die Augen immer auf der Straße zu halten. Irgendwann wollten wir aber zurück zum Auto, und ich wählte eine kleine Straße, die uns laut Karte direkt dorthin führen sollte.

Die Straße ging jedoch in einen Waldwanderweg über (kein Problem, wir fahren schließlich KTM), über Stock und Stein und letztlich sogar durch einen kleinen Fluss! Am anderen Ufer angelangt war die Reise dann zu Ende - Schnee und Eis auf dem Weg, es gab kein Durchkommen mehr. Nach etwa 100 Metern Schieben gab ich nassgeschwitzt auf und wir setzten die Wanderung zu Fuß fort. Zu allem Überfluss wurde es auch schon dunkel, so dass wir eine Stunde für den restlichen Weg brauchten. Wir konnten nur dem Wanderweg folgen, und kamen immerhin genau am Stellplatz aus. Danach konnten wir gut schlafen ...


Am nächsten Morgen lief ich die Strecke zurück, um meine "Kati" zu bergen - der Rückweg kostete noch etwas Energie, da ich wieder durch den Fluss mit den gefrorenen Ufern musste. Im nächsten Dorf holte ich gleich frische Brötchen und wir frühstückten draußen. Ich hatte die Idee gehabt, außen am Auto eine Einhängeschiene für den Tisch anzubringen, so können wir einfach den Tisch vom Womo benutzen und müssen keinen zusätzlichen mitnehmen. Wie man sieht, eine gute und einfache Lösung.



Am Tag Fünf unserer einwöchigen Reise schafften wir es tatsächlich nach Österreich ;-) Mit dem Freistehen ist es speziell in Tirol wohl nicht so einfach, also fuhren wir auf einen Campingplatz in Seefeld in Tirol. Wir mussten sowieso ver- und entsorgen und wollten abends auswärts essen. An diesem Tag gab es in dem Restaurant des Campingplatzes frische Forellen - lecker!
An den Hängen gegenüber des Campingplatzes konnte man sogar noch Skifahrer beim Wedeln beobachten. Ansonsten war der Platz etwas karg, aber dafür mit 28 Euro doch recht teuer. Die Spa-Einrichtungen dort waren auch gerade geschlossen, schade! Das hätte ich am Ende der Wintersportsaison nicht erwartet.

Von Seefeld aus fuhren wir mit dem Motorrad nach Innsbruck, wo wir bei einem netten Stadtbummel Kaffee und Kuchen genossen.

Das war es auch schon mit Österreich! Wir wollten schließlich noch Freunde in Baden-Württemberg besuchen, nämlich einmal am Bodensee und einmal auf der Schwäbischen Alb. Und dann war da ja noch Schloss Neuschwanstein..

Hehe, zum Glück schnell abgehakt, als Jane die Warteschlange vor dem Kartenverkauf sah. Sie gab sich dann damit zufrieden, ein Foto mit dem Schloss im Hintergrund zu schießen. Voilà!



Tuesday, November 16, 2010

Pöl-Umbau

Wie schon mein Mazda E2200 sollte auch der Sprinter irgendwann mal mit Pflanzenöl laufen. Da hier aber ein moderner Direkteinspritzer mit Common-Rail-Technik werkelt, wird ein sogenannter Zweitankumbau benötigt - einfach reinkippen und fahren kann beim Direkteinspritzer schnell zum kapitalen Motorschaden führen. Der Grund liegt darin, dass das Pöl beim Kaltstart -durch den hohen Einspritzdruck des DI- viel feiner zerstäubt wird, an den Zylinderwänden kondensiert und sich so ins Motoröl mischen kann.
Es folgt die sog. "Polymerisation", bei der Pöl und Motoröl verklumpen und die Ölkanäle zusetzen - der Motor wird nicht mehr hinreichend geschmiert und "frisst".

Es wird also mit Diesel gestartet, und wenn der Motor warm ist, auf einen zweiten Tank, den Pöltank, umgeschaltet. Vor dem Abstellen wird dann wieder auf Diesel zurückgeschaltet. Dazu dienen zwei 3/2-Magnetventile, eins für den Vorlauf und eins für den Rücklauf. Um die Spülmenge (das Volumen, was sich zwischen den beiden Ventilen, also in der Vorförderpumpe, Hochdruckpumpe und -leitung befindet) gering zu halten, werden die Ventile so nah wie möglich an Vorförderpumpe bzw. Commonrail-Ausgang gebracht.
Ein eigener Kraftstoffillter im Pöl-Strang dient der Betriebssicherheit und verkleinert auch noch mal die Spülmenge (Umschaltung erfolgt nach dem Filter und somit muss dieser nicht mitgespült werden - immerhin ein halber Liter). So kann man bei "Filterdicht" einfach auf Diesel umschalten und braucht nicht auf der Stelle den Filter zu wechseln.
Um ein Zusetzen des Filters dennoch frühzeitig zu erkennen, wird eine Soganzeige eingebaut. Anhand des Unterdrucks zwischen Filter und Einspritzanlage kann also auf dessen Verschmutzungsgrad geschlossen und er z.B. vorsorglich erneuert werden.
Da kaltes Pöl viel zähflüssiger als Diesel ist und schlecht durch den Filter geht, wurde ein Plattenwärmetauscher aus dem Heizungsbau installiert, mit dem der (heiße) Rücklauf den Vorlauf erwärmt, wodurch das Pöl dünnflüssiger wird. Bis zu einer gewissen Außentemperatur funktionierte das auch gut.
Als es aber kälter wurde, so im Oktober, hatte ich das Gefühl, dass die Leistung im Pölbetrieb abnimmt, so als ob das Pöl nicht warm genug ist. Daher habe ich die Leitungen im Motorraum und den Filter mit Armaflex isoliert und eine Temperaturüberwachung mit 4 Sensoren eingebaut. Dazu habe ich eine Lüftersteuerung aus dem PC-Bereich modifiziert. Man kann jetzt deutlich den Einfluss des Fahrtwindes sehen, und was die Isolierung bringt, nämlich das gewünschte Ergebnis: der Filter kommt wieder auf 30°C und der Motor hat wieder volle Leistung.

Bilder folgen noch...

Reisebereit aber nie fertig!

In den letzten Monaten habe ich viele Sachen fertiggestellt, aber es bleibt eine Baustelle.. nichtsdestotrotz haben Jane und ich einige Wochenendtouren gemacht, bei denen sich die Praxistauglichkeit (oder -untauglichkeit) gezeigt hat - sowohl in Details als auch im Gesamtkonzept.

  • Man hat zu zweit schön viel Platz im Wohnbereich, der Durchgang ist breit und man steht einander nicht im Weg.
  • Das Badezimmer ist vollständig benutzbar, jedoch muss für die Dusche eine stärkere Wasserpumpe her. Es sind 2 Tauchpumpen 15l/min im Wassertank, eine für warmes und eine für kaltes Wasser, aber der Druck ist zu niedrig. Ich denke die Pumpe für Kaltwasser wird gegen eine 19l/min /1,1bar ausgetauscht, das müsste schon was bringen.
  • Küche ist ok, Kühlschrank und Kocher funktionieren gut, nur der Küchenschrank muss etwas aufgeräumt werden, damit nicht während der Fahrt alles durcheinander gerät.
  • Die Sitzgruppe ist bequem und bietet Platz für 3-4 Leute, der Tisch ist auch groß genug. Lediglich der Lattenrost des Bettes drückt sich bei Punktbelastung stark durch, vielleicht hilft eine dickere Matratze.
  • Wir brauchen noch mehr Ablagen für Kleinzeug. Daher habe ich angefangen, über der Sitzgruppe noch einen Oberschrank zu bauen, der gut erreichbar ist. Die Oberschränke über dem Bett für Klamotten sind groß genug, müssen aber noch irgendwie mitgeheizt werden, damit die Sachen nicht so kalt sind (unangenehm morgens beim Umziehen).
  • Die Beleuchtung mit 8 LEDs á 0,5W (davon 2 im Bad) ist ausreichend, hier und da werde ich aber noch ein paar Leselampen mit Halogenbirnen vorsehen. An der Küchenzeile sowie in der Heckgarage gibt es noch Arbeitsleuchten mit je 20W Halogenstrahlern.
  • Die Heizleistung der Truma E2400 ist bislang ausreichend, es war nachts knapp über Null. Die Heizung ist dabei höchstens auf halber Leistung gelaufen. Jedoch müssen die Flügeltüren noch isoliert werden; sie bestehen aus Alu-Hohlprofilen und die Kälte "kriecht" dort förmlich ins Bett. Auch die Schiebetür zum Fahrerhaus hat sich bewährt, sie isoliert sehr gut gegen Kälte und Lärm. Das übrigens auch während der Fahrt: das Fahrerhaus ist schneller aufgewärmt und auf der Autobahn ist es viel leiser bei geschlossener Tür.
  • 100l Frischwasser sind ausreichend für 2-3 Tage incl. Duschen. Die 40l-Therme schien anfangs maßlos überdimensioniert, hat aber den Vorteil, auch nach über 24 Stunden noch warmes Wasser abzugeben.
  • 230V-Installation ist noch nicht abgeschlossen; bis jetzt gibt es nur den Wechselrichter im Fahrerhaus, der von den Bordbatterien versorgt wird und bei Bedarf eingeschaltet werden kann. Zum Fönen, Handy oder Laptop aufladen reicht es erstmal, später sollen noch Steckdosen im Wohnraum und die Klimaanlage daran angeschlossen werden.
Und schließlich fehlt auch noch was für´s Auge, sprich Ausbesserung der Lackierung, Verkleidung der kahlen Wände mit Stoff und ein paar Sichtblenden für gewisse Stellen.

Nachtrag zum ABS-Sensor

Von der Fa. Autoteile Sievers, bei der ich den zweiten ABS-Sensor gekauft habe, bekam ich noch einen Fehlersuchplan. In meinem Fall war die Ursache zwar klar, aber wenn man keine Idee hat finde ich es schon sehr hilfreich, die einzelnen Punkte logisch abzuhaken.
Vielleicht hilft es ja jemandem, der ein ähnliches Problem hat. Hier die Datei als jpg.

Monday, October 4, 2010

Warmwasser an Bord!

Letzte Woche habe ich endlich meine Therme an das Kühlwassernetz angeschlossen. Nach einigem Hin- und Her-Überlegen bin ich doch den einfachsten Weg gegangen, nämlich parallel zum Heizungswärmetauscher. Eine Umwälzpumpe habe ich erstmal nicht eingebaut, vielleicht reicht ja der Systemdruck für eine Zirkulation aus. Mit zwei T-Stücken 19/16/19 aus Aluminium habe ich vor und nach dem WT an gut zugänglichen Stellen abgezweigt und nach hinten geführt.
Die Leitungen verlaufen unter dem Fahrzeugboden und wurden mit Armaflex aus dem Sanitärbereich isoliert. Durch das zusätzliche Volumen (10m mal 16mm Innendurchmesser plus Therme) mussten knapp 2l Kühlflüssigkeit aufgefüllt werden.

Dann der Test auf dem Weg nach Hamburg: die Therme fasst 40l, das Wasser hatte zu Fahrtbeginn ca. 15°C. Nach etwa einer Stunde Autobahnfahrt war das Wasser heiß. Es funktioniert also wunderbar, auch ohne zusätzliche Umwälzpumpe! Für den Winterbetrieb, wenn der Motor nicht so schnell warm wird, habe ich einen Kugelhahn vor der Therme verbaut, somit kann man diesen Kreis komplett absperren.

Reparaturen :-(

Vorletzte Woche gab es ein bisschen "außer der Reihe" zu schrauben - auf der Autobahn hörte ich schlagende Geräusche von der Hinterachse. Auf dem Rastplatz konnte ich aber nichts Auffälliges sehen. Zum Glück war es nicht weit bis nach Hause. Beim Hochbocken stellte ich fest, dass das rechte hintere Radlager mehrere Millimeter axiales Spiel hatte, also die Achse ein Stückchen rauskam.
Es fing auch an zu regnen, so dass ich froh war, meine Markise ausfahren zu können und im Trockenen zu arbeiten. Als ich die Achse ausgebaut hatte, stellte sich heraus, dass die Sicherungsmutter sich gelöst hatte und der Käfig eines der Lager schon zerrieben war.

Glück im Unglück, dass es vor der Haustür passierte! Weit wäre ich mit dem Schaden nicht mehr gekommen und bestimmt wäre noch mehr dabei kaputtgegangen.
Da sowieso alles auseinandergebaut war, wurden auch die Bremsbacken und -beläge erneuert, sie waren sowieso verölt. Weiterhin war auch der ABS-Sensor beschädigt worden und musste ersetzt werden. Dann machte ich gleich den "Rundumschlag" und bestellte auch für vorn die Bremsbeläge und erneuerte die Bremsflüssigkeit.
Durch gute Beziehungen (danke ULI!!) konnte ich die Teile günstiger bestellen - es waren jedoch summa summarum trotzdem ca. 320 Euro. Uli half mir auch, das neue Lager einzupressen und die Sicherungsmutter mit den vorgeschriebenen 300 Nm (!) anzuziehen - das hält erstmal!

Jetzt ist er wieder fit, hat gerade die 250.000 überschritten und bremst wieder einwandfrei.